James Bond 007: Trigger Mortis - Der Finger Gottes by Anthony Horowitz

James Bond 007: Trigger Mortis - Der Finger Gottes by Anthony Horowitz

Autor:Anthony Horowitz
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2015-11-15T00:00:00+00:00


14

DIE TOTEN STUNDEN DER NACHT

Nach seinem Gespräch mit Calhoun kehrte Bond zu dem Motel zurück, in dem er abgestiegen war, und rief die örtliche Polizeistation an. Er war an Thomas Keller interessiert und wollte mehr wissen, also vereinbarte er für später am Abend ein Treffen mit einem Polizeibeamten. Anschließend suchte er ein nahe gelegenes Diner auf – ein kühles Plätzchen namens Lucie’s – und nahm ein frühes Abendessen aus Steak und Pommes Frites ein. Die Kellnerin schenkte ihm Kaffee ein, den er nicht bestellt hatte und nicht trank. Amerikanischer Kaffee, das obligatorische Getränk jedes Diners, war für Bond kaum mehr als braunes Wasser. Aber das Essen war gut, und nach einer Zigarette – einer Chesterfield, die ihn kurz an Pussy Galore denken ließ – bezahlte er und ging. Das Auto, das er gemietet hatte, war davor geparkt. Er warf einen Blick auf die Karte und fuhr dann nach Salisbury.

Die verbrannten Überreste des Keller-Hauses wirkten irgendwie skandalös, wie eine Beleidigung für die ganze Nachbarschaft. Es war, als wäre mitten in der Nacht ein Lastwagen gekommen und hätte einen riesigen Haufen verbranntes Holz und verzogenes Metall abgeladen. Dieser Schutthaufen hatte kein Recht, hier zu sein. Bond fuhr langsam an den umliegenden Häusern vorbei, die alle in hellen Farben gestrichen waren und vor denen sich perfekte Rasenflächen erstreckten. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie hier Kinder spielten, während ihre Großeltern auf der Veranda saßen und aufpassten. Die warme Sommerluft war vom Surren der Rasenmäher erfüllt. Und sollte es hier Gewalt geben, würde sie leise hinter zugezogenen Gardinen stattfinden. 1261 Rainbow Lane strafte all das Lügen. Es war eine schwarze hässliche Demonstration von Hass, Gewalt und Verzweiflung – all der Dinge, die im amerikanischen Traum keinen Platz hatten.

Niemand war zu sehen, als Bond aus seinem Mietwagen stieg und den verbrannten Geruch wahrnahm, der noch lange nach einem Feuer in der Luft hängt. Das Gras sprießte bereits wieder wie wild, und das Unkraut nutzte freudig die Gelegenheit, um zu wuchern. Jemand hatte ein Schild aufgestellt. BETRETEN VERBOTEN. Aber es hatte ohnehin keinen Sinn, weiterzugehen. Bond sah auf einen Blick, dass die Möbel und alles von Wert bereits entfernt worden waren. Irgendwann würden die Bulldozer kommen und den Rest entfernen, und schon bald würden Thomas Keller und seine Frau zusammen mit all ihren Geheimnissen vergessen sein.

Hinter ihm hielt ein Wagen. Bond drehte sich um und sah, dass es sich um einen Chevrolet Cruiser mit der Aufschrift SALISBURY POLICE DEPARTMENT handelte. Ein schwerfälliger Polizist mit rundem Gesicht stieg aus. Er trug Hemd und Krawatte. Die Marke war an seine Brust geheftet. Er strahlte Verlässlichkeit und Erfahrung aus. Er war genau die Art Mann, die gesetzestreue Bürger in ihrer Nähe haben wollten.

'Mr Bond?', fragte er.

'Das ist richtig. Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig herkommen konnten.'

'Schon gut, Sir. Wie kann ich Ihnen helfen?'

'Haben Sie ermittelt, was hier geschehen ist?'

'Ja, Sir. Die Kellers … Thomas und Gloria, sie wohnten hier eine ganze Weile. Sind zwar meistens unter sich geblieben, aber trotzdem kannte man sie in der Nachbarschaft. Man hat sie in der Kirche oder unten im Einkaufszentrum getroffen.



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